Einfaches Leseverstehen Deutsch: Übungen und Texte zum Trainieren

Das Leseverstehen spielt eine zentrale Rolle beim Erlernen der deutschen Sprache. Es ist nicht nur eine grundlegende Fähigkeit, sondern auch eine wichtige Methode, um den Wortschatz und das Textverständnis zu verbessern.

Weiter unten findest du Tipps für das Lernen mit Lesetexten zu Hause.

Welche Übungen für das Leseverstehen Deutsch gibt es?

Übungen für Anfänger: Niveau A1 und A2 Niveau

Anfänger, die sich auf dem a1/A2 Niveau befinden, können von speziellen Leseübungen profitieren, die einfach und klar strukturiert sind. Solche Übungen enthalten oft kurze Texte mit einfachen Sätzen und leicht verständlichen Wörtern.

Arbeitsblätter können Aufgaben zu den Texten beinhalten, die das Textverständnis überprüfen, wie zum Beispiel Fragen zu den Inhalten oder das Ausfüllen von Lücken.

Diese Übungen geben Anfängern die Möglichkeit, ihr Leseverstehen zu trainieren und gleichzeitig neue Vokabeln zu lernen.

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Fortgeschrittene Übungen: B1 und B2 Niveau

Für Lernende auf dem B1 und B2 Niveau gibt es anspruchsvollere Leseübungen, die komplexere Texte und Themen abdecken. Hier können Texte aus verschiedenen Bereichen wie Kultur, Wissenschaft oder Nachrichten verwendet werden.

Die Aufgaben können das Zusammenfassen von Informationen, das Beantworten von vertiefenden Fragen oder das Diskutieren von Meinungen beinhalten.

Solche Übungen sind wichtig, um das Leseverstehen zu verbessern und sich auf die Anforderungen der Prüfungen in Deutsch als Fremdsprache vorzubereiten.

Übungen für Schulkinder

Das Lesenlernen ist für kleine Kinder von großer Bedeutung, da es die Grundlage für ihre kognitive und sprachliche Entwicklung bildet.

Durch das Lesen erweitern Kinder ihren Wortschatz, verbessern ihre Kommunikationsfähigkeiten und entwickeln ein besseres Verständnis für die Welt um sie herum. Zudem fördert das Lesen die Kreativität und Vorstellungskraft.

Es stärkt das Konzentrationsvermögen und die Fähigkeit, sich in Geschichten und Situationen hineinzuversetzen. Kinder, die früh das Lesen lernen, haben oft bessere Chancen im späteren schulischen und beruflichen Leben, da sie schneller Informationen aufnehmen und verarbeiten können.

Tipps zum Umgang mit Lesetexten: Zu Hause lernen und lehren

Hier gibt es ein paar Hinweise zum Umgang mit Lesetexten, wie sie auf dieser Seite zu finden sind. Die Texte dienen als Lehrinhalte für Erwachsene (Niveaustufen A1-B2) und Kinder (Grundschule und bis zur 5. Klasse).

Ein Lehrtext stellt auch Anforderungen an den Lehrer. Ganz gleich, ob du deinem Kind Nachhilfe geben möchtest oder einem Partner/Freund die deutsche Sprache näherbringen willst – die Effektivität des Unterrichtsmaterials steigt deutlich, wenn der Lehrer ein wenig vorbereitet ist.

Zunächst ein kleines Vorwort, das auch als Mutmacher dienen soll. Dieses kannst du natürlich überspringen, wenn du möchtest.

Vorwort:

Ich wurde nach der 6. Klasse vom Gymnasium verwiesen. Die zwei Jahre zuvor waren der reine Horror für mich. Ich kam von einer beschaulichen Grundschule auf dem Land – viele Freunde, ein gutes Umfeld, ansprechende, wenn auch nicht sehr gute schulische Leistungen. Ich war wohl ein Träumer, denke ich.

Das Gymnasium bedeutete für all diese Faktoren eine spürbare Zäsur. Zwar hatte ich einige Freunde, jedoch war die Umgebung insgesamt kälter und „ruppiger“. Vor allem war das Lerntempo für mich und mein privates Umfeld überwältigend, und so geriet ich von Anfang an ins Hintertreffen.

Das konstante negative Feedback belastete mich stark. Ich war oft krank, versäumte dadurch noch mehr Stoff und flüchtete mich in Filme und Comics, um mich nicht länger als nötig mit der Schule zu beschäftigen. Man hätte das als Faulheit interpretieren können, doch wer wird schon gern ständig an seine Misserfolge erinnert?

Diese Misserfolge betrafen zunehmend auch das Soziale – niemand wollte mit dem schlechtesten Schüler der Klasse abhängen. Ich wurde leicht verhaltensauffällig und flog mehrfach aus dem Schulbus, allerdings nur auf dem Heimweg. Schließlich wurde ich, unter anderem wegen einer 5 in Deutsch und Englisch, von der Schule genommen. Das war eine Erlösung für mich.

Zeitsprung: Viele Jahre später hatte ich durch Zusatzqualifikationen die Gelegenheit zu studieren. Ich schloss zwei Masterstudiengänge – American Studies und Deutsche Literaturwissenschaft – mit den Noten 1,3 bzw. 1,4 ab, und zwar parallel. Grob gesagt, in jenen Fächern, die einst zu meinem Abgang vom Gymnasium geführt hatten. Ich nannte es immer meine späte Rache am System 😉

Ich schreibe dies aus einem Grund: Wenn dein Kind zusätzliche Unterstützung durch Lesetexte zu Hause benötigt, heißt das nicht, dass es dumm ist! Das weißt du hoffentlich, doch dieser Text soll als zusätzliche Bestärkung dienen. Gerade junge Schüler werden mit einer Vielzahl an akademischen, organisatorischen und sozialen Anforderungen konfrontiert. Oftmals sind die Ursachen für unterdurchschnittliche schulische Leistungen selbst für die Eltern schwer zu erkennen.

Klar sollte sein, dass bloßer Zwang hier wenig hilfreich ist.

Die erste Anforderung an dich als Lehrer lautet also: Wie kann ich durch mein eigenes Verhalten, die Verhaltensänderung des Kindes folgt später, zum Lernerfolg beitragen?

Ende des Vorworts.


Tipps für den Umgang mit Lesetexten

Evaluation

Versuche so genau wie möglich herauszufinden, wo das Problem liegt. Sprache ist ein komplexes Feld. Dazu sind Gespräche mit den zuständigen Lehrern, aber vor allem mit dem Kind notwendig. Meistens gibt es einen oder zwei Bereiche, an denen das Verständnis komplexerer Texte scheitert.

Erklärung

Wenn du Lesetexte zu Hause verwendest, solltest du zunächst den Sinn und Zweck der Übung erklären. Niemand gibt sein Bestes für eine Aufgabe, deren Zweck er nicht versteht. Zeige auf, was sich durch die Arbeit mit den Texten verbessern kann.

Zeitrahmen

Vor Beginn sollte ein Zeitrahmen festgelegt und unbedingt eingehalten werden. Zeitlich begrenzte Aufgaben erscheinen überschaubarer und damit machbarer. „What can be measured, can be managed.“ Starte mit kleinen Einheiten und setze bei Bedarf eine Belohnung für erfolgreich durchgeführte Lehreinheiten.

Geschwindigkeit

Ganz gleich, ob du die Texte als Lesetext oder Diktat verwendest: Das Zeitmanagement erfordert viel Fingerspitzengefühl vom Lehrer und Aufmerksamkeit, nicht nur seitens des Schülers! Wiederhole schwierige Wörter langsam (ohne zu buchstabieren). Achte auf die Mimik, vor allem bei Lesetexten, und auf die Handbewegungen bei Schreibübungen des Schülers.

Mache kurze Pausen, wenn die Körperhaltung oder Aufmerksamkeit des Schülers dies erfordert. Kläre schwierige Wörter bei Lesetexten, bevor du Fragen zum Text stellst.

Feedback

Positives Feedback ist wichtig für den fortlaufenden Lernerfolg. Noch wichtiger ist jedoch, dass das Feedback ehrlich ist. Eine rein positive Stimmung zu schaffen, löst das Problem nicht und ist eher Ausdruck einer Schwäche des Lehrers als einer des Schülers. Versuche immer, positive Aspekte hervorzuheben („Diese Sätze hast du ganz alleine richtig geschrieben“). Nenne daneben einige Punkte, die konkret verbessert werden können.

Ganz wichtig: Feedback funktioniert in beide Richtungen! Frage den Schüler, was ihm besonders gefallen hat, was ihm nicht gefallen hat und mit welchen Inhalten er sich in Zukunft intensiver beschäftigen möchte. Das Feedback dient auch dir selbst als Evaluation und Vorbereitung für die nächste Einheit.

Wiederholung

Jede Lehreinheit sollte mit einer kurzen Wiederholung der vorherigen beginnen. Welche Inhalte sind noch präsent? Welche Begriffe müssen nochmals erklärt werden? Was war beim letzten Mal besonders schwierig?

Die Antworten sind wichtig für deine Unterrichtsplanung. Kann der Schüler den Großteil der Inhalte wiedergeben, können schwierigere Themen behandelt oder Inhalte aus anderen Fächern integriert werden.Werden viele Inhalte zwischen den Einheiten vergessen, ist der zeitliche Abstand wahrscheinlich zu lang oder die Feedback-Phase war zu kurz.