Lesetext Deutsch B2: Mietrecht in Deutschland

Lesetext B2: Mietrecht in Deutschland

Wohnen zur Miete ist in Deutschland sehr verbreitet. Deshalb gibt es umfangreiche Regeln, die Mieter und Vermieter schützen sollen. Grundlage jedes Mietverhältnisses ist der Mietvertrag. Er hält fest, wie hoch die Miete ist, welche Nebenkosten bezahlt werden und welche Hausordnung gilt. Wichtig ist, den Vertrag vor der Unterschrift genau zu lesen, besonders Klauseln zu Kündigungsfristen, Haustieren und Renovierungen.

Zu Beginn verlangen viele Vermieter eine Kaution. Dieses Geld dient als Sicherheit, falls am Ende Schäden in der Wohnung festgestellt werden oder noch offene Zahlungen bestehen. Die Kaution darf in der Regel eine bestimmte Höhe nicht überschreiten und muss getrennt vom Vermögen des Vermieters angelegt werden. Am Ende des Mietverhältnisses wird sie zurückgezahlt, sofern keine berechtigten Forderungen bestehen.

Neben der Grundmiete zahlen Mieter monatlich Nebenkosten. Dazu gehören oft Wasser, Heizung, Hausreinigung und Müllabfuhr. Einmal im Jahr erstellt der Vermieter eine Nebenkostenabrechnung. Stellt sich dabei heraus, dass zu viel gezahlt wurde, bekommt der Mieter Geld zurück; war es zu wenig, muss er nachzahlen. Damit es keine Überraschungen gibt, lohnt es sich, Zählerstände und Abrechnungen sorgfältig zu prüfen.

Auch Mieterhöhungen sind möglich, aber nur unter bestimmten Bedingungen. Häufig orientieren sich Vermieter an einem örtlichen Mietspiegel, der die ortsüblichen Vergleichsmieten zeigt. Erhöhungen müssen schriftlich begründet werden, und es gelten bestimmte Fristen, damit Mieter planen können. Für Neuvermietungen existieren in manchen Regionen zusätzliche Regeln, die schnelle Preissprünge begrenzen sollen.

Wenn ein Mieter ausziehen möchte, muss er die Kündigungsfrist beachten. In vielen Fällen beträgt sie drei Monate, es können jedoch andere Fristen gelten, wenn etwas Besonderes vereinbart wurde. Streit gibt es oft bei den sogenannten Schönheitsreparaturen: Manche Verträge verlangen, dass der Mieter vor dem Auszug streicht. Allerdings sind zu starre oder unklare Klauseln nicht wirksam. Wer unsicher ist, sollte sich beraten lassen, damit Rechte und Pflichten korrekt geklärt werden.

Schwierige Wörter

  • Kaution: Geldsumme als Sicherheit, die der Vermieter zu Beginn erhält und am Ende zurückzahlt, wenn alles in Ordnung ist.
  • Nebenkosten: Zusätzliche Kosten zur Miete, z. B. für Heizung, Wasser, Müllabfuhr oder Hausreinigung.
  • Mietspiegel: Übersicht über übliche Mieten in einer Stadt oder Region, die als Orientierung für Erhöhungen dient.
  • Schönheitsreparaturen: Kleine Renovierungsarbeiten wie Streichen, die laut Vertrag vom Mieter verlangt werden können.
  • Kündigungsfrist: Zeitraum zwischen der Kündigung und dem Ende des Mietverhältnisses.

Quiz – Mietrecht in Deutschland

1. Was ist die wichtigste Grundlage eines Mietverhältnisses?

2. Wozu dient die Kaution?

3. Was trifft auf die Nebenkostenabrechnung zu?

4. Woran orientieren sich viele Mieterhöhungen?

5. Warum gibt es oft Streit um Schönheitsreparaturen?

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