Der deutsche Umlaut einfach erklärt: ö, ä und ü richtig aussprechen

Der deutsche Umlaut einfach erklärt: ö, ä und ü richtig aussprechen

Einführung in die deutschen Umlaute

Bei deutschen Umlauten verschmelzen zwei Vokale zu einem Laut. In der deutschen Sprache gibt es fünf Vokale: a, e, i, o, u. Drei dieser Vokale können zusammen mit einem „e“ einen Umlaut bilden:

  • ä: Aus „ae“ wird der A-Umlaut „ä“.
  • ö: Aus „oe“ wird der O-Umlaut „ö“.
  • ü: Aus „ue“ wird der U-Umlaut „ü“.

Für das „i“ und „e“ gibt es keinen Umlaut. Es sind also nur drei Umlaute, die man leicht auswendig lernen kann.

Umlaute sind Sonderzeichen und zählen nicht zu den 26 Buchstaben des Alphabets. Du findest sie in vielen Nomen, Verben und Adjektiven.

Verwendung der Umlaute: Deutsch richtig lernen und sprechen

Deutsche Umlaute klingen ähnlich dem ursprünglichen Vokal, aber nicht genauso. Deswegen heißen sie Umlaute. Sie sind möglicherweise aus „sprachlicher Faulheit“ entstanden, da sie sich leichter mit dem Buchstaben „i“ kombinieren lassen.

Sprachliche Entwicklung der Umlaute

Beobachte, wie sich dein Mund und deine Zunge bewegen, wenn du das Wort „fahig“ aussprichst. Der Weg vom „a“ zum „i“ ist ziemlich weit. Formulierst du hingegen das Wort „fähig“, kommst du fast ohne Bewegung vom „ä“ zum „i“. Daher gibt es „fähig“, aber nicht „fahig“.

Beispiel:
FähigFahig (nicht korrekt)

In der deutschen Sprache gibt es keine Wörter, in denen das „e“ auf einen anderen Vokal folgt und ausgesprochen wird. Dies unterscheidet sich von Sprachen wie Spanisch („Paella“) oder Italienisch („Paese“).

Die Aussprache der Umlaute – Beispiele mit ä, ö und ü

Die Aussprache von Umlauten macht vor allem denjenigen Schwierigkeiten, deren Muttersprache keine Umlaute enthält. Kurdische oder arabische Muttersprachler haben oft Probleme, „a“ und „e“ sowie „o“ und „u“ zu unterscheiden.

Die richtige Aussprache von ä, ö und ü

Die Aussprache von ä:
Das „ä“ erfordert, dass du den Mund weit öffnest. Dein Unterkiefer muss sich dabei deutlich bewegen. Sprich das Wort „Ähre“ vor einem Spiegel aus. Der Mund öffnet sich dabei weiter als bei „Ehre“.

Beispiele für ä:

  • Geäst
  • Änderung
  • männlich
  • Säge

Die Aussprache von ö:
Beim „ö“ spitzt du die Lippen und formst sie rund, als würdest du pfeifen.

Beispiele für ö:

  • König
  • Lösung
  • böse
  • trösten

Die Aussprache von ü:
Das „ü“ ist dem „ö“ sehr ähnlich. Beim „ü“ geht der Unterkiefer leicht zurück. Achte darauf, dass deine oberen Schneidezähne vor den unteren sind.

Beispiele für ü:

  • Füße
  • küssen
  • Sünde
  • süß

Wo kommen die Umlaute vor?

Umlaute treten in verschiedenen Wortarten auf, besonders häufig bei Adjektiven und Nomen.

Umlaute in Adjektiven

Bei der Steigerung von Adjektiven spielt der Umlaut eine wichtige Rolle, wenn Selbstlaute im Spiel sind.

Beispiele für Steigerungen:

  • langlängeram längsten
  • kurzkürzeram kürzesten
  • dummdümmeram dümmsten

Der Lautwandel vollzieht sich beim „a“ und „u“, nicht beim „o“, wie bei „sonnig“ zu „sonniger“ (nicht „sönniger“).

Umlaute in Nomen

Umlaute findest du sowohl im Singular als auch im Plural von Nomen. Im Plural treten sie besonders häufig auf.

Beispiele für Nomen mit Umlauten:

  • Männer
  • Bäcker
  • Ärztin
  • Köchin

Umlaute bei der Pluralbildung: ä oder e?

In der Pluralbildung wird aus einem „a“ oft ein „ä“, wie bei „Mann“ zu „Männer“. Aus einem „a“ im Singular wird im Plural niemals ein „e“.

Umlaute bei der Verniedlichung (Diminutiv)

Der Diminutiv tritt auf, wenn Dinge kleiner gemacht werden. Hier findet sich immer ein Umlaut, wenn der Vokal vorhanden ist.

Beispiele für Diminutive:

  • HausHäuschen
  • KatzeKätzchen
  • BrotBrötchen

Das funktioniert nur, wenn es einen passenden Umlaut gibt. Andernfalls bleibt der Vokal unverändert.

Beispiele ohne Umlaut:

  • TierTierchen
  • KindKindchen
  • DeckeDeckchen

Umlaute in Verben: Bedeutung und Unterschied

Einige Verben unterscheiden sich nur durch die Schreibweise eines Umlauts oder Vokals, was ihre Bedeutung verändert.

Beispiele:

  • fordernfördern
  • garengären
  • rostenrösten
  • zahlenzählen
  • fugenfügen

Auch in der Konjugation von Verben treten Umlaute auf, wie bei „fahren“ zu „fährst“.

Die Dehnung und Verkürzung der Umlaute

Die Dehnung der Umlaute

Umlaute können durch ein Dehnungs-H verlängert werden. Beispiele dafür sind „Fähre“, „Mühle“ oder „vermählen“. Das Dehnungs-H wird auch bei Vokalen wie in „Fahrt“ oder „lehren“ eingesetzt.

Beispiele für Dehnungs-H:

  • Fähre
  • Mühle
  • gähnen

Das silbentrennende H

Das silbentrennende H funktioniert ähnlich wie das Dehnungs-H, leitet aber zusätzlich eine neue Silbe ein und trennt Vokale.

Beispiele für silbentrennendes H:

  • Mühe
  • Kühe
  • Nähe

Wenn du ein Wort trennen musst, dann vor dem silbentrennenden H.

Umlaute verkürzen

Umlaute werden kurz gesprochen, wenn zwei gleiche Konsonanten folgen, wie bei „Äcker“ oder „Mücke“.

Beispiele für verkürzte Umlaute:

  • fällt
  • küssen
  • Völlerei

Zusammenfassung der Umlaute – Definition und Anwendung

Was sind Umlaute?
Es gibt drei Umlaute in der deutschen Sprache: ä, ö, ü.

Was sind Selbstlaute?
Selbstlaute sind die Vokale: a, o, u, i, e. Von „i“ und „e“ gibt es keine Umlaute.

Wie schreibt man Umlaute?
Umlaute werden mit Strichen oder Pünktchen über den Buchstaben a, o, u geschrieben.

Gehören Umlaute zum Alphabet?
Nein, Umlaute gehören nicht zu den 26 Buchstaben des deutschen Alphabets.

Wo kommen Umlaute vor?
Umlaute kommen in allen Wortarten vor: Nomen, Verben, Adjektiven.

Wie werden Umlaute verlängert?
Umlaute können durch ein Dehnungs-H verlängert werden.

Wie werden Umlaute verkürzt?
Ein doppelter Konsonant verkürzt den Umlaut.

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