Es war zwei Tage vor Weihnachten, und Emil war traurig. Seine Eltern hatten viel zu tun, und seine beste Freundin Clara war verreist. Emil fühlte sich allein. Also beschloss er, etwas zu basteln, um sich die Zeit zu vertreiben. Er schnitt aus buntem Papier Sterne aus, malte sie an und klebte sie an das Fenster.
Als er gerade seinen letzten Stern fertig malte, hörte er ein leises Rascheln in der Küche. Neugierig schlich er hin und entdeckte eine kleine Maus, die sich an einem Lebkuchen zu schaffen machte. „Hey, du kleiner Dieb!“, sagte Emil, konnte aber nicht böse sein. Die Maus sah ihn mit großen Augen an und zitterte ein wenig. „Du hast sicher Hunger, oder?“ Emil nahm ein Stück Lebkuchen und legte es auf den Boden. Vorsichtig kam die Maus näher und schnappte sich das Stück.
Von da an war die Maus Emils neue Freundin. Er taufte sie „Mina“ und machte ihr eine kleine Weihnachtsüberraschung. Emil bastelte aus einer Streichholzschachtel ein kleines Haus für Mina und schmückte es mit einem winzigen Papierstern. Mina schien zufrieden und blieb den ganzen Abend bei Emil.
Am Weihnachtsmorgen fand Emil ein kleines Geschenk neben Minas Haus: eine glänzende Murmel, die sie offenbar irgendwo gefunden hatte. Emil lachte und flüsterte: „Danke, Mina. Frohe Weihnachten, meine kleine Freundin.“
Worterklärungen
- basteln – Etwas mit den Händen herstellen, zum Beispiel mit Papier oder Holz.
- Rascheln – Ein leises Geräusch, das entsteht, wenn etwas bewegt wird, zum Beispiel Papier.
- zitterte – Sich schnell hin und her bewegen, oft vor Angst oder Kälte.
- Streichholzschachtel – Eine kleine Schachtel, in der man Streichhölzer aufbewahrt.