Vergangenheitsform Perfekt: Deutsche Zeitform mit Beispielen erklärt

Perfekt: deutsche Zeitform der Vergangenheit verstehen

 

Das Perfekt ist eine Zeitform der Vergangenheit in Deutsch. Die Betonung musst du übrigens auf die erste Silbe setzen, also: Perfekt.

Wir erklären dir, wann du das Perfekt verwenden solltest. Schon bald kannst du, mit ein bisschen Übung, die Zeitformen lernen und bilden. 

Erklärung: Das Perfekt im deutschen Sprachgebrauch

Das Perfekt ist eine von drei Zeitformen der Vergangenheit in der deutschen Grammatik. Die anderen beiden sind Präteritum und Plusquamperfekt. Sie beschreibt Ereignisse, die vor kurzem geschehen sind und einen Bezug zur Gegenwart haben.

Im deutschen gibt es sechs verschiedene Zeitformen:

Man nennt diese Zeit auch vollendete Gegenwart

Meistens wird das Perfekt in der gesprochenen Sprache verwendet. Handlungen in der Vergangenheit werden mündlich beschrieben. 

Beispielsatz: 

Tina und Nils haben gespielt. Niels hat verloren

Wann wird die Zeitform Perfekt verwendet? (Beispiele)

Du verwendest das Perfekt im Deutschen, um über vergangene Dinge zu sprechen. Diese sind bereits abgeschlossen, aber noch relevant für die Gegenwart. 

Beispiel:

Ich bin heute Morgen erst sehr spät aufgestanden

Das Ereignis („spät aufgestanden“) hat in der Vergangenheit stattgefunden. Es hat aber noch Bezug zur Gegenwart. 

Manchmal wird das Perfekt benutzt, um Ereignisse in der Zukunft zu beschreiben. Das Futur ist hierfür nicht zwingend notwendig. 

Natürlich handelt es sich dabei um angenommene Ereignisse. Niemand kann in die Zukunft sehen. 

Beispiel:

Ich habe das Buch gelesen, bevor das Semester zu Ende ist. 

Der Zeitpunkt in der Zukunft ist durch das Semesterende bestimmt. Bis dahin habe ich (hoffentlich) das Buch gelesen. 

Perfekt Zeitform: Bildung und Konjugation

Für die Perfektbildung benötigst du zwei Dinge:

  • Ein Hilfsverb (haben / sein)
  • Das Partizip Perfekt bzw. Partizip II

Die Verbform des Hilfsverbs ist Präsens. Hierdurch wird eine Nähe zur Gegenwart geschaffen. Das Partizip II wird meist mit der Vorsilbe „ge-“ gebildet. 

Beispiel:

Das hat er mir nicht gesagt. 

Die Hilfsverben des Perfekts: haben und sein

Das Verb an der zweiten Position muss immer konjugiert werden. Konjugiert bedeutet, an die Person angepasst, die etwas tut. In diesem Fall steht an 2. Position das Hilfsverb. 

Person haben sein
ich
(1. Pers. Singular)
habe bin
du
(2. Pers. Singular)
hast  bist
er/sie/es
(3. Pers. Singular)
hat ist
wir
(1. Pers. Plural)
haben sind
ihr
(2. Pers. Plural)
habt seid
sie
(3. Pers. Plural)
haben sind

Das Partizip II bilden und Verben konjugieren

Das eigentliche Verb des Satzes wird als Vollverb bezeichnet. 

Beispiel:

Präsens: Ich laufe im Park.

Perfekt: Ich bin im Park gelaufen

Das Vollverb ist „laufen“. Es rückt im Perfekt von der zweiten an die letzte Stelle. Außerdem wird es ins Partizip Perfekt gestellt. 

Das Verb bestimmt die Bildung des Partizips. Regelmäßige Verben werden anders gebildet als unregelmäßige.

Regelmäßige Verben: ge + Verbstamm + (e)t

heizen = geheizt

setzen = gesetzt

mieten = gemietet

Unregelmäßige Verben: ge + Verbstamm (veränderter Vokal) + en

springen = gesprungen

sprechen = gesprochen

reiten = geritten

Das soll nicht heißen, dass sich der Verbstamm in der Perfektform immer ändert. Manchmal bleibt er auch gleich, z. B. bei „geben – gegeben“. 

Lediglich bei Mischverben verändert sich der Stamm immer. 

Hier siehst du die Bildung und Verwendung der Hilfsverben mit den Verben „springen“ und „sprechen“. 

Tabelle: 

  haben Partizip II   sein Partizip II
1. Pers. Singular ich habe gesprochen ich bin gesprungen
2. Pers. Singular du hast du bist
3. Pers. Singular er/sie/es hat er/sie/es ist
1. Pers. Plural wir haben wir sind
2. Pers. Plural ihr habt ihr seid
3. Pers. Plural sie haben sie sind
 

Besonderheiten bei der Perfektbildung

Bis hierhin ist das Perfekt eher einfach. Allerdings gibt es noch ein paar Ausnahmen. 

Trennbare Verben bei der Bildung des Perfekts

Einige Verben sind trennbar und verfügen über ein Präfix. Das Präfix findet sich in der konjugierten Form meist am Satzende.

Beispiel:

  • ankommen = Ich komme um 5 Uhr an

Die Regel für das Schreiben der trennbaren Verben in Perfektformen sieht so aus: 

Das „ge“ wird hinter das Präfix gestellt. 

Beispiel: 

  • Ich bin um 5 Uhr angekommen. 

Nicht-trennbarer Verbzusatz

Der Verbzusatz deutet nicht immer auf ein trennbares Verb hin. So ist das Verb „(sich) beeilen“ zum Beispiel nicht trennbar. 

Beispiel:

  • Noah beeilt sich, den Zug zu erreichen.

Bei der Bildung des Perfekts dieser Verben wird die Vorsilbe „ge“ dann einfach weggelassen.

Beispiel:

  • Noah hat sich beeilt, den Zug zu erreichen. 

Verben mit „-ieren“ am Ende

Das Gleiche gilt für Verben mit der Endung „-ieren“. Hier fällt das „ge“ in der Vergangenheitsform Perfekt meistens weg. 

Beispielsätze:

  • Ich habe mir die Fehler notiert
  • Die Schwester hat mir assistiert
  • Er hat den Stab auf der Hand balanciert

Bei „frieren“ ist die Konjugation hingegen wieder Standard

  • Ich habe stundenlang in der Kälte gefroren.

Übung in der Perfektbildung 

Wie du siehst, folgt die Perfektbildung festen grammatikalischen Regeln. Vor allem die Konjugation der Verben im Perfekt sollte geübt werden, um die Regeln jederzeit richtig anwenden zu können. Hierfür schnappst du dir einfach einen Text in der Gegenwart und bildest diesen in Perfekt und Präteritum um. 

Schreiben Sie einen Kommentar