Komma vor „statt“: Regeln der Kommasetzung in 1 Minute
Wann ein Komma vor „statt“ stehen muss, lässt sich leicht erkennen. Zumindest wenn man eine Regel beachtet.
Steht das Verb im Infinitiv, handelt es sich um eine Infinitivgruppe, wird diese durch Komma abgetrennt.
Wir schauen uns mal an, wie man häufige Fehler in der Kommasetzung vermeidet.
Zusammenfassung: Kommasetzung vor „statt“ und „anstatt“
- Statt und anstatt sind austauschbar und haben ähnliche Funktionen.
- Beide können als Präpositionen oder Konjunktionen verwendet werden.
- Als Präpositionen können sie mit Genitiv oder Dativ verbunden werden.
- Als Konjunktionen hängt der Kasus vom Verb im Satz ab.
- Statt und anstatt können mit Infinitivgruppen verbunden werden, die durch Komma abgetrennt werden müssen.
Kein Unterschied zwischen „statt“ und „anstatt“
Zunächst: Das Wort „statt“ wird in derselben Weise gebraucht wie „anstatt“. Die Begriffe sind austauschbar und folgen denselben Regeln. Sie werden deshalb in diesem Text synonym verwendet.
Man könnte argumentieren, dass „statt“ eher umgangssprachlich Verwendung findet.
Beide Wörter können sowohl die Funktion einer Präposition als auch einer Konjunktion erfüllen.
Kein Komma vor „statt“ als Präposition
In der Funktion als Präposition erfüllt „anstatt“ den Sinn von „anstelle„. Wir finden daher häufig Formulierungen im Genitiv.
Beispiele:
- Statt seiner Arbeit erledigte er lieber ein paar Gegner bei Counter Strike.
- Er bevorzugte ehrliche Arbeit statt anstatt einer mehrjährigen Ausbildung.
Wir sehen: „Statt“ kann im Satz vor- oder nachgestellt sein. In beiden Fällen wird kein Komma gesetzt.
Regeln für „statt“ als Konjunktion
„Statt“ kann auch den Sinn von vergleichenden Konjunktionen erfüllen. Es wird als ein „und nicht“ gebraucht.
- Ich mache einen Spaziergang am Meer statt im Park.
- Sie wollte mich statt dich heiraten.
Infinitivgruppen: Komma vor „statt“
Manchmal ist „statt“ als Konjunktion nicht mit einem vollständigen Nebensatz, sondern mit einer Infinitivgruppe verbunden. In diesem Fall musst du ein Komma setzen.
Dabei ist es unwichtig, ob die Gruppe dem Hauptsatz vor- oder nachgestellt ist.
Übrigens: ein einfacher Infinitiv in Verbindung mit „zu“, also kein konjugiertes Verb, zeigt die Infinitivgruppe an.
Beispiele:
- Sie löste das Problem alleine, anstatt ihn um Hilfe zu bitten.
- Statt zu lernen, träumte er von seinen Internet-Millionen.
Wie wir sehen, machen die Kommaregeln der deutschen Rechtschreibung keine Ausnahme. Vor Infinitivgruppen muss ein Komma stehen.
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