Kommt vor „um“ ein Komma? Kommasetzung an Beispielen erklärt

Kommt vor „um“ ein Komma? Kommasetzung an Beispielen erklärt

Das unschuldige Wort „um“ existiert in drei Wortgruppen. Nicht jedes Mal muss ein Komma gesetzt werden. Erscheint es als Bindewort vor Infinitivgruppen, muss aber immer ein Komma vor der Konjunktion stehen. 

  • Es braucht ein wenig Übung, um Konjunktionen richtig zu verwenden. (Konjunktion)
  • Es kommen um die 100 Studenten zu der Party. (Adverb)
  • Er baute den Hauptsatz um den Nebensatz herum. (Präposition)

Kommaregeln bei „um“ zusammengefasst

Komma vor „um“ bei Konjunktionen / Nebensätzen / Infinitivgruppen

Steht „um“ als Konjunktion eines Nebensatzes, haben wir auch ein Infinitiv mit „zu“. Damit ist auch klar, dass du ein Komma setzen musst

  • Man lernt die Kommasetzung, um sich nicht zu blamieren.
  • Man trennt Haupt- und Nebensatz, um die Lesbarkeit zu erhöhen. 
  • Um die Satzart bestimmen zu können, müssen Sie das Substantiv identifizieren.

Das Gleiche gilt natürlich auch bei eingeschobenen Nebensätzen.

  • Er erzählte einen Schwank aus seiner Jugend und, um sie vollends mürbe zu machen, zeigte er ihr seine Briefmarkensammlung. 

Kommasetzung bei „um“ als Adverb

Kein Komma ist erforderlich, wenn „um“ als Adverb verwendet wird. Adverbien werden verwendet, um andere Wörter in einem Satz näher zu beschreiben. Man nennt sie daher auch Umstandswörter. 

Schon ein wenig ironisch: Als Adverb macht „um“ genau das Gegenteil. Es bleibt bewusst schwammig und hat die Bedeutung von „circa“ und „ungefähr“. 

  • Ich hab‘ schon so um die fünf Frauen gedatet.
  • Der Monteur sagt, es wird so um die 600 Euro kosten. 
  • Wann Shakespeare geboren ist? So um 1560. 

Als Adverb benötigt man kein Komma vor „um“.  Außer natürlich, es handelt sich um einen Einschub. Vor den Einschüben, im Sinne von ‚etwa‘ oder ‚ungefähr‘, kommt immer ein Komma. 

  • Bruce Lee vermöbelte die Gangster, um die 15 lagen da, und stolzierte dann von dannen. 

Vor „um“ als Präposition muss kein Komma stehen

Als Präposition bestimmt „um“ die Position, unter anderem in Orts- und Zeitangaben. Räumlich gesehen ist das ganz einfach.

  • Sie bog mit ihrem Auto um die Ecke.
  • Der Typ war 2 Meter groß und Peter ging lieber um ihn herum. 

Auch als Zeitangaben funktioniert „um“ ganz einfach. Aufpassen: auch bei ungenauen Zeitangaben gilt „um“ als Präposition. 

  • Schatz, ich bin so um 10 wieder zu Hause.

Es handelt sich auch um eine Präposition, wenn keine Zeitangabe genannt ist.

  • Sorry, aber die Zeit ist um. 

Ganz gleich, ob räumlich oder zeitlich: vor „um“ kommt kein Komma

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