Laut der neuen Rechtschreibung ist die Kommasetzung bei verkürzten Nebensätzen grundsätzlich freiwillig. Das heißt nicht, dass man immer darauf verzichten sollte.
Komma bei „wie besprochen“ – einfach erklärt
Wenn die Wendung am Satzanfang steht, bleibt die Kommasetzung dir überlassen. Du kannst ein Komma nach „wie besprochen“ setzen oder es weglassen:
- Wie besprochen, sende ich Ihnen die Unterlagen.
- Wie besprochen [ ] sende ich Ihnen die Unterlagen.
Das Gleiche gilt, wenn die Wendung mitten im Satz steht. Du kannst „wie besprochen“ mit zwei Kommas vom Rest des Satzes trennen, musst es aber nicht.
Ebenso kannst du mit den Wendungen „wie erwähnt“ oder „wie (bereits) angekündigt“ verfahren. Am Satzanfang und in der Satzmitte ist die Kommasetzung freigestellt.
Es handelt sich eben nur um eine Wendung, nicht um einen vollständigen Nebensatz. Die deutsche Rechtschreibung lässt dir die Wahl.
„Wie besprochen“ am Satzanfang
Bei der formelhaften Wendung „wie besprochen“ handelt es sich um einen verkürzten Nebensatz. Da Nebensätze normalerweise mit Kommas abgetrennt werden, ist auch bei „wie besprochen“ ein Komma erlaubt.
Verkürzter Nebensatz? Ja, denn vollständig würde das obige Beispiel lauten:
- Wie wir besprochen haben, sende ich Ihnen die Unterlagen.
Formelhafte Wendungen sind feste Wortverbindungen. Sie sind genau in dieser Form häufig anzutreffen. Wendungen, die aus zwei Wörtern bestehen, sind meistens formelhaft, wie zum Beispiel „wie besprochen“, „wie gesagt“ und „wenn möglich“.
In der Regel darfst du bei formelhaften Nebensätzen das Komma weglassen. Demnach ist der vorherige Satz auch ohne Komma richtig.
„Wie besprochen“ professionell in E-Mails verwenden
In einem Brief oder einer E-Mail finden wir „wie besprochen“ oft am Satzanfang. Es ist empfohlen, dahinter ein Komma zu setzen, wenn der Satz dadurch an Lesbarkeit gewinnt.
Meines Erachtens ist das fast immer der Fall. Daher empfehle ich, sich für offizielle Korrespondenz die Schreibweise mit Komma anzugewöhnen.
Eingeschobene Nebensätze: Zwei Kommas
Manchmal ist die Wendung in einen Hauptsatz eingeschoben. Das ist nach der deutschen Grammatik völlig in Ordnung. Satzstrukturen lassen sich dadurch auch ein bisschen besser variieren.
Wirklich Sinn macht es aber nur dann, wenn der Satz insgesamt ein wenig länger ist.
- Anbei sende ich Ihnen, wie besprochen, die Unterlagen bezüglich der Tätigkeit als Personalleiter in unserem Unternehmen.
Wiederum kannst du selbst entscheiden, ob davor und dahinter ein Komma gehört. Persönlich würde ich in diesem Fall aber immer Kommata setzen.
„Wie telefonisch besprochen“: Verkürzte Nebensätze oder nicht?
Spätestens, wenn die Wendung nicht nur um einzelne Wörter ergänzt wird, wie z. B. in „wie telefonisch besprochen“ oder „wie bereits besprochen“, sollten Kommata gesetzt werden.
- Wie gestern bereits telefonisch besprochen, liefern wir die Ware frei Haus.
In diesem Fall kann man nicht mehr von einer formelhaften Verkürzung des Nebensatzes ausgehen. Es ist also dringend empfohlen, das Komma zu verwenden.
Andere formelhafte Wendungen in Brief und E-Mail
Es gibt weitere formelhafte verkürzte Nebensätze, bei denen optional ein Komma gesetzt werden kann. Zu den Wendungen gehören zum Beispiel „wie gesagt“, „wie abgemacht“, „wie erwähnt“ und „wenn nötig“. Auch hier entscheidest du selbst, ob du Kommas setzt, wenn du ein oder zwei Wörter hinzufügst:
- Wie erwähnt(,) werden wir das Angebot sorgfältig prüfen.
- Wenn nötig(,) holen wir die Ware persönlich ab.
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